Brustformung und Bruststraffung – Mammaplastik

Die Form der Brüste einer Frau verändert sich naturgemäß im Laufe des Lebens, was für die Frauen als belastend empfunden werden kann. Dieser Wandel wird durch zahlreiche Faktoren verursacht – neben der Wirkung der Schwerkraft und dem Alterungsprozess sind es auch die Schwangerschaft und Stillzeit oder größere Körpergewichtsschwankungen.

Generell gilt: Je höher der Grad der Absenkung der Brust, desto umfangreicher der Eingriff. Die Patientin und ihr behandelnder Arzt entscheiden gemeinsam über die Operation. Der Arzt ermittelt für jede Patientin individuell die passende Behandlungsmethode und erklärt, ob die Operation auch für sie geeignet ist.

Auf einen Blick:

  • Eine Bruststraffung wird bei einer deutlichen Erschlaffung der Brust durchgeführt
  • Die Narben bleiben um den Warzenhof herum, in der Unterbrustfalte und senkrecht bis zur Brustfalte zurück
  • Der Zustand der Narben kann durch Druckmassage und Silikonpflaster verbessert werden
  • Eine Beeinträchtigung der Muttermilchproduktion und der Stillfähigkeit kann vorkommen
  • Ein elastischer BH wir für min. 3 Wochen getragen
  • Nach 2 Monaten sind ein Bügel-BH, Saunieren und Schlafen auf dem Bauch möglich
Die Brüste müssen im Laufe des Lebens einer Frau viel leisten. In erster Linie sind es Veränderungen des Brustvolumens während der Schwangerschaft und Stillzeit. Die Brüste ändern nicht nur ihren Umfang, sondern erschlaffen naturgemäß durch das Eigengewicht und die Schwerkraft. Darüber hinaus beeinflusst die Beschaffenheit von Haut und Bindegewebe den gesamten Veränderungsprozess. Neben der Gewichtsabnahme, also Abnahme des Fettgewebes in der Brust, spielt auch ein verdicktes Brustgewebe eine Rolle. Deswegen ist eine kosmetische Pflege der Brüste notwendig, insbesondere in anspruchsvollen Zeiten. Haben sich bereits Erschlaffen der Brüste, Atrophie der Brustdrüse und Hautüberschüsse gebildet, ist Bruststraffung die einzige wirksame Lösung für eine straffe und schöne Brust.
Der Bruststraffung kann sich jede Frau unterziehen, wenn ihr vom Arzt dieses Verfahren bei einer veränderten Form und Erschlaffung der Brust als geeignet empfohlen wurde und wenn sie sich in einem guten allgemeinen Gesundheitszustand befindet. Wenn es sich um ein sehr junges Mädchen handelt oder wenn Schwangerschaft und Stillzeit noch geplant sind, soll der Eingriff sorgfältig überlegt werden, denn die Brust kann sich durch diese Faktoren verändern. Sollte die Bruststraffung nach der Schwangerschaft geplant werden, ist es ratsam, mindestens sechs Monate nach dem Stillende abzuwarten. Die Bruststraffung ist auch Bestandteil einer Operation zur Angleichung einer markanten Brustasymmetrie.

Vor der Bruststraffung

Die Bruststraffung ist ein chirurgischer Eingriff, der in Vollnarkose durchgeführt wird. Zur Vorbereitung auf die Operation ist deshalb eine internistische Voruntersuchung sowie eine Mammographie bzw. Ultraschalluntersuchung der Brust wichtig, die vor Ort in unserer Klinik vorgenommen werden können. Im Rahmen der OP-Vorbereitung wird die Patientin über den Operationsablauf, die notwendige Genesungsphase und den Heilungsverlauf ausführlich informiert. Unmittelbar vor der Operation sollte bei der Patientin keine Infektionskrankheit auftreten, und zwar auch kein Schnupfen. Der behandelnde Arzt sollte über alle Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel informiert sein, die die Patientin regelmäßig einnimmt.

Bei einer Erschlaffung der Brust werden verschiedene Grade der Brustabsenkung unterschieden. Ausgehend von der schwere des Befundes wird der plastischer Chirurg die Schnittführung, und somit auch den nachfolgenden Narbenverlauf, auswählen. Bei der Brustformung und -straffung wird die überschüssige erschlaffte Haut reduziert und der Warzenhof nach oben versetzt. Häufig wird die Bruststraffung mit einer Brustverkleinerung kombiniert. In diesem Fall greift der Arzt auch in die Brustdrüse ein, was in der Zukunft die Stillfähigkeit beeinträchtigen kann. Die Operation dauert etwa zwei Stunden.

Techniken und Schnittführung bei der Bruststraffung

  • Als narbenärmste, jedoch in der Regel auch am wenigsten durchgeführte Technik, gilt die periareoläre Straffung. Dabei wird der Schnitt nur um den Warzenhof herum geführt. Die Methode eignet sich vor allem dann, wenn die Brust nur wenig erschlafft ist.
  • Eine erweiterte Technik stellt die Straffung mit einer Schnittführung um den Warzenhof dar, die senkrecht nach unten bis zur Brustfalte verläuft. Diese wird als vertikale Straffung bezeichnet und bei stärker ausgeprägten Hängebrüsten empfohlen.
  • Die umfangreichste ist die klassische Technik. Die Narbe ergibt hier ein auf dem Kopf stehendes „T“ (d. h. die Schnittführung verläuft bis zur Unterbrustfalte).

Nachsorge nach der chirurgischen Bruststraffung

Nach der Operation wird die Brust mit einem elastischen Verband abgedeckt, der fünf Tage auf der Operationswunde verbleibt. Der Wundverschluss erfolgt mit selbstauflösenden Nähten, sodass kein Fadenzug notwendig ist. Der Klinikaufenthalt dauert in der Regel einen Tag, danach wird die Patientin in die häusliche Pflege entlassen. Duschen ist ab dem vierten postoperativen Tag möglich, die Narben sind danach gründlich abzutrocknen. Für einen Zeitraum von einer Woche nach dem Eingriff ist körperliche Schonung notwendig. Es ist wichtig, in Rückenlage zu schlafen sowie Beugungen nach vorne zu meiden. Auch andere körperliche Aktivitäten, die den Brustmuskel stark beanspruchen, gilt es zu meiden. Ein fester Kompressions-BH muss etwa vier Wochen getragen werden. Er sorgt dafür, dass die Brüste gestützt und stabilisiert werden. Danach sollte er gegen einen weichen BH ausgetauscht werden und nach zwei Monaten kann auch ein Bügel-BH getragen werden. Schwellungen, ein gewisses Spannungsgefühl im Wundgebiet oder auch Hämatome sind eine typische Begleiterscheinung bei der Heilung und klingen in der Regel innerhalb von drei Wochen ab.

Druckmassage der Narben:

  • Nach drei Wochen nach der Operation wird empfohlen, mit den Druckmassagen zu beginnen. Die Patientin wird in die Massagentechnik in der Klinik ausführlich eingewiesen.
  • In der Regel wird mit der Fingerspitze so kräftig auf die Narbe gedrückt, bis die Fingerkuppe blutleer wird (d. h. weiß wird), und dieser Druck wird für etwa 15 Sekunden ausgeübt.
  • Das Vorgehen wird entlang der Narbe Punkt für Punkt wiederholt, die Narbe wird dabei nicht berührt.
  • Diese Massage sollte mindestens 5 x täglich durchgeführt werden.
  • Anschließend sollte die Narbenoberfläche mit einer Fettcreme eingecremt werden.
  • Gute Dienste leisten auch Silikonpflaster, die an der Klinikrezeption erworben werden können.

Genesungsphase und Rückkehr zu gewohnten Tätigkeiten

Nach der Genesungszeit zu Hause kann eine leichte Tätigkeit (Büroarbeit) nach einer Woche wieder aufgenommen werden, nach einer weiteren Woche sind auch leichte körperliche Aktivitäten möglich. Nach vier Wochen können dann in der Regel alle Aktivitäten (d. h. Vollbelastung der Arme und des Brustkorbs) wieder uneingeschränkt ausgeübt werden. Mindestens einen Monat nach der Operation ist das Sonnenbaden zu meiden, die Narben sollten danach für drei Monate vor einer UV-Bestrahlung geschützt werden. Patientinnen nach einer Brustoperation sollten sich regelmäßig zur Kontrolle in unserer Klinik vorstellen und auf Empfehlung des Arztes in unserer Brustsprechstunde eine Kontrolle durchführen lassen.

Mögliche Komplikationen bei einer Bruststraffung

Die Bruststraffung ist ein chirurgischer Eingriff und kann immer gewisse Komplikationsrisiken mit sich bringen. Dazu gehören vor allem Blutungen und Wundinfektion, Wundheilungsstörungen oder Narbenwucherungen. Diese Risiken lassen sich durch sorgfältige Operationsvorbereitung und Einhaltung strikter postoperativer Verhaltensmaßnahmen sowie Rekonvaleszenz auf ein Minimum reduzieren.

  • Es ist wichtig, die Kontrolluntersuchungen beim plastischen Chirurgen wahrzunehmen, der jedes Problem (Veränderungen in Form und Konsistenz der Brust, entzündliche Erscheinungen etc.) entdeckt und für eine rechtzeitige Behandlung möglicher Komplikationen sorgt.
  • Das Ergebnis des Eingriffs hängt immer von der Motivation der Patientin und einer konsequenten Einhaltung aller ärztlichen Behandlungsmaßnahmen ab. Nur ganz selten ist eine Brustrevision erforderlich, die eine verlängerte Genesungsphase nach sich zieht, aber keinen Einfluss auf das endgültige Ergebnis der Operation hat.

Die Brüste sind, wie auch andere Gewebe, nach wie vor den Gesetzen der Schwerkraft und des Alterns ausgesetzt. Es ist daher natürlich, dass es im Laufe der Zeit zu einer erneuten Erschlaffung des Brustgewebes, und somit zur Veränderung seiner Form, kommen kann. Dieser Prozess verläuft jedoch sehr individuell und wird durch verschiedene Faktoren, wie Beschaffenheit der Haut, stabiles Körpergewicht, Alter sowie mögliche Schwangerschaften und Stillzeit, bestimmt.

Wenn die Frau über die Jahre mit den Veränderungen, die vor der Brust keinen Halt gemacht haben, unzufrieden ist, kann die Bruststraffung wiederholt werden. Es ist in jedem Fall ratsam, den erneuten Eingriff am gleichen Standort durchführen zu lassen (genauso wie eine Mammographie-Untersuchung, wo die Bilder gespeichert und mit der Entwicklung des Brustgewebes im Verlauf der Zeit verglichen werden können).

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