Brustverkleinerung

Zu groß entwickelte bis überproportional große Brüste (Gigantomastie) bringen für die Frau zahlreiche körperliche und seelische Beschwerden mit sich. In diesem Fall ist eine operative Brustverkleinerung möglich. Die Brustverkleinerung wird immer mit einer Bruststraffung verbunden. Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert zwei bis drei Stunden. Der Klinikaufenthalt dauert in der Regel ein bis zwei Tage, körperliche Schonung sollte eine Woche lang eingehalten werden. Gewohnte Tätigkeiten können nach vier Wochen wieder aufgenommen werden. Während dieser Zeit ist auch ein Kompressions-BH zu tragen.

Die Brustverkleinerung ist für jede Frau geeignet, die mit ihren zu großen Brüsten unzufrieden ist. Ein guter gesundheitlicher Zustand ist hier wichtig. Die Operation ist besonders für Frauen gedacht, die bei großen Brüsten unter gesundheitlichen Beschwerden leiden, wie Kopfschmerzen, Rückenbeschwerden, einschneidende BH-Träger, Haltungsschäden, Ekzeme und Entzündungen in der Unterbrustfalte. Sie kann auch eine sinnvolle Lösung für Frauen sein, die sich in ihrem gesellschaftlichen Leben und ihren sexuellen Aktivitäten beeinträchtigt fühlen. Wenn eine Frau in Zukunft noch stillen möchte, sollte sie ihre Entscheidung aufgrund der Beeinträchtigung der Stillfähigkeit in Betracht ziehen. Mit der Brustverkleinerung kann auch eine deutliche Ungleichheit der Brüste korrigiert werden, und zwar auch dann, wenn die eine Brust verkleinert und die andere anatomisch angepasst werden muss. Die Operation ist nicht für Frauen nach einer Brustkrebserkrankung geeignet.

Auf einen Blick

  • Eine Brustverkleinerung kann für medizinische und seelische Beeinträchtigungen, die durch das Gewicht der zu großen Brüste entstanden sind, Abhilfe schaffen.
  • Der Eingriff ist immer mit einer Bruststraffung verbunden.
  • Die Operation kann die Stillfähigkeit beeinträchtigen.
  • Ein Kompressions-BH muss vier Wochen getragen werden.

Vor der Brustverkleinerung

Am Anfang jeder Brustverkleinerung steht ein Beratungsgespräch mit dem Arzt. Der Arzt geht mit der Patientin alle Beschwerden durch, die auf ihre großen Brüste zurückzuführen sind, beurteilt die Hautelastizität und bespricht mit ihr, wie das Ergebnis nach der Brustverkleinerung aussehen kann. Anschließend erhält die Patientin Hinweise zur Vorbereitung und Ablauf der Brustverkleinerung sowie zur Nachsorge. Während des Beratungsgesprächs können Fotos für die medizinische Akte aufgenommen werden. Vor der Operation ist neben der Voruntersuchung auch eine Untersuchung der Brust mittels Mammografie und Ultraschall wichtig. Wenn die Patientin in den letzten drei Wochen vor dem Eingriff erkranken sollte, auch an einer banalen Infektionskrankheit (Erkältung, Viruserkrankung), muss der Arzt darüber informiert sein. Die Patientin sollte auch dem Arzt mitteilen, welche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sie derzeit einnimmt. Bei übergroßer Brust kann in der Unterbrustfalte eine Hauterkrankung, z. B. Ekzem oder Pilzinfektion, auftreten. In diesem Fall sollte erst ein Hautarzt aufgesucht werden.

Bereits vor der Operation sollte berücksichtigt werden, dass die Patientin nach dem Eingriff für einige Zeit nicht in der Lage sein wird, schwere Lasten zu heben. Tätigkeiten, die den Brustmuskel belasten, sind ebenso zu vermeiden. Daher empfehlen wir, im Rahmen der Operationsvorbereitung für eine Haushaltshilfe zu sorgen, insbesondere, wenn im Haushalt kleine Kinder leben.

Ablauf einer Brustverkleinerung

Die Brustverkleinerung wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert zwei bis drei Stunden. Bei diesem Verfahren schneidet der Chirurg gewöhnlich rund um den Warzenvorhof herum und von dort senkrecht nach unten bis in die Unterbrustfalte, sodass die resultierende Narbe die Form eines Ankers hat. Anschließend entfernt er das überschüssige Drüsengewebe, versetzt den Brustwarzenhof mit Brustwarze nach oben und entfernt die überschüssige Haut. Die Wunde wird mit einem feinen Nahtmaterial verschlossen, sodass die Narbe nach der vollständigen Heilung unauffällig bleibt.

In den ersten Tagen nach der Operation werden die Brüste mit einem Pflaster versorgt und mit sterilem Verband und Bandage abgedeckt. In die Wunde können Drainagen einlegt werden, um überschüssiges Wundsekret abzuleiten. Der Arzt entfernt sie in der Regel am zweiten Tag nach der Operation. Zu diesem Zeitpunkt wird die Patientin in die häusliche Pflege entlassen. Die Brustverkleinerung wird nicht von starken Schmerzen begleitet, bei Bedarf verschreibt der Arzt auch Schmerzmittel. Am dritten Tag nach der Operation entfernt die Patientin selbst die Bandage und Gaze, lässt das Pflaster auf der Wunde und desinfiziert die Brüste. Anschließend deckt sie die Brust mit einer sterilen Gaze ab und legt einen BH ohne Bügel an. Duschen ist ab dem vierten postoperativen Tag möglich. Die Pflaster und Gaze können nach vierzehn Tagen entfernt werden, der Kompressions-BH muss vier lang Wochen getragen werden. Da wir resorbierbares Nahtmaterial benutzen, müssen Sie nicht zum Entfernen der Fäden kommen.

Am achtzehnten Tag nach der Operation sollte mit einer Druckmassage begonnen werden. Dabei wird die Wunde mit dem Finger Punkt für Punkt etwa dreißig Sekunden zusammengedrückt. Dieser Vorgang wird mehrmals täglich wiederholt. Die Druckmassage beeinflusst positiv die Narbenbildung, die ungefähr ein Jahr lang dauert. Während dieser Zeit sollten Narben durch empfohlene Pflaster oder Narbengele mit Silikon versorgt werden. Im Sommer müssen die Narben vor Sonneneinstrahlung geschützt werden. Zudem sollte sich die Patientin im Klaren darüber sein, dass die Brust während des Heilungsprozesses ihre Form mit gutem Ergebnis noch ändern kann.

Die Genesungsphase und Rückkehr zu gewohnten Tätigkeiten

In der ersten Woche nach der Operation ist körperliche Schonung wichtig. Leichte Bürotätigkeit kann nach einer Woche wieder ausgeübt werden. Körperliche Aktivitäten, die den Brustmuskel stark beanspruchen, wie Heben von schweren Lasten oder Kleinkindern, sind weiterhin zu meiden. Voll arbeitsfähig sind die Patientinnen, je nach ausgeübten Beruf, nach vier Wochen nach der Operation. Frauen in körperlich anspruchsvollen Berufen sollten die Wiederaufnahme ihrer Arbeit mindestens um zwei Wochen verschieben.

Die Brustverkleinerung ist dauerhaft und bringt Linderung von gesundheitlichen Beschwerden, sorgt für ein besseres Wohlbefinden und Zufriedenheit mit dem eigenen Körper und stärkt das Selbstbewusstsein. Dennoch ist die Brust weiterhin der Wirkung von Zeit und Schwerkraft unterworfen und es kann zu ihrem erneuten Absinken im Laufe der Jahre kommen. In diesem Fall kann eine Bruststraffung vorgenommen werden.

Mögliche Komplikationen nach der Brustverkleinerung

Die Brustverkleinerung ist ein operativer Eingriff, der mit gewissen Risiken verbunden ist. Allgemein besteht das Risiko von Blutungen, Infektionen, Bildung von Blutgerinnseln oder überschüssiger Narbenbildung. Zu den spezifischen Komplikationen gehört auch eine Beeinträchtigung der Stillfähigkeit, die durch die Reduktion des Brustdrüsengewebes und die unvermeidliche Durchtrennung der Milchgänge vorkommen kann. Zudem kann die Sensibilität der Brustwarze oder des Warzenhofes beeinträchtigt sein. Dieser Zustand ist meist vorübergehend, nur wenn die Brüste sehr stark verkleinert wurden und der Brustwarzenhof mit der Brustwarze wie ein Transplantat versetzt werden mussten, kann er auch bleibend sein.

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